Was für ein Jahr, auf das wir aktuell zurückblicken! Nach den Umwälzungen des Jahres 2022 mit Lieferengpässen und unkontrollierten Preissteigerungen waren auch die vergangenen zwölf Monate für unseren Verband erneut von einer hohen Dynamik geprägt.

2023 donath kleinDies lag nicht zuletzt daran, dass wir unseren technischen Sachverstand vielerorts intensiv eingebracht haben, um die energiepolitischen Transformationsansätze hierzulande kritisch zu hinterfragen und zielgerichtete Verbesserungsvorschläge in Richtung politischer Entscheider zu adressieren. Denn die Umsetzung der Energiewende ist zweifellos ein Jahrhundertprojekt historischen Ausmaßes und zugleich eine Mammutaufgabe für uns Leitungsbauer, der wir uns gerne stellen. Damit wir dazu in der Lage sind, benötigt unsere Branche unternehmerische Sicherheit. Aktuell blicken wir im Kontext der Kommunalen Wärmeplanung auf ein planerisches Vakuum, das unsere Leistungsfähigkeit zu gefährden droht. Mit den Stichtagen Juli 2026 beziehungsweise Juli 2028, je nach Größe der Kommune, stehen vielerorts konkrete Weichenstellungen des Netzausbaus und -erhalts noch aus.

Gerade in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit ihrer Gasverteilnetze verspüren Stadtwerke derzeit höchste Unsicherheit. Dies hat zur Folge, dass Investitionen im Gasbereich nahezu ausbleiben und Baumaßnahmen gestoppt werden. Auch die Rolle von Strom- und Wärmenetzen ist in vielen Kommunen noch nicht langfristig definiert. Diese Übergangsphase fordert Kommunen, Netzgesellschaften und Leitungsbauer gleichermaßen. Wenn uns Leitungsbauern die Planungssicherheit verloren geht, wird unsere Branche diejenigen Fachkräfte dauerhaft verlieren, die doch spätestens in drei Jahren so dringend benötigt werden. Dann wird es für uns schwierig, uns unserer Verantwortung zu stellen und die im Bauplan einer klimaneutralen regionalen Wärmeversorgung vorgesehenen Netze auszubauen und zu erhalten. Auftraggeber, aber ebenfalls Kommunen müssen deshalb dafür Sorge tragen, dass Leitungsbauer in Arbeit bleiben – und viele tun das auch schon. Durch diese Zeit der Unsicherheit kommen wir nur gemeinsam!

Ein Silberstreif am Horizont - endlich ein energiewirtschaftlich fundiertes Signal aus der Politik!

Bei aller Unsicherheit auf der Verteilnetzebene erreicht uns in diesen Tagen ein deutliches Bekenntnis zu Wasserstoff als grünem Energieträger der Zukunft. Bundeswirtschaftsminister Habeck hat Mitte November die Pläne der Bundesregierung vorgestellt, ein rund 10.000 Kilometer langes Wasserstoffkernnetz zu bauen – der Minister sprach von den Autobahnen der Energiewende. Endlich! Damit wird Wasserstoff diejenige Relevanz und Transformationskraft zugesprochen, auf die unsere Branche lange schon unermüdlich hinweist: Wasserstoff ist ein unverzichtbarer Hoffnungsträger der Energiewende, der künftig in erheblichem Maße dazu beitragen wird, den Ausstoß an Treibhausgasen ebenfalls in der Industrie zu senken. Aber damit der guten Nachrichten noch nicht genug. Habeck verwies auf eine langfristige Roadmap. Das Netz soll zunächst überdimensioniert mit einer Ausspeisungskapazität von 270 Terawattstunden geplant werden, obwohl man für das Jahr 2030 zunächst nur mit einem Bedarf von 95 bis 130 Terawattstunden rechnet. Und auch ein Finanzierungskonzept für den Aufbau eines Wasserstoffkernnetzes wurde bereits vom Kabinett verabschiedet.

Hierfür wurden die Regelungen im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) gebilligt, wonach der Bund in den kommenden Jahren den Aufbau der Leitungen unterstützt. Geplant ist es, dass das Wasserstoffkernnetz grundsätzlich vollständig über Netzentgelte finanziert und von privaten Firmen aufgebaut werden soll. Wie bei Erdgas und Strom sollen die Leitungen durch Entgelte der Nutzer bezahlt werden. Um aber zu Beginn die voraussichtlich noch unzureichende Zahl an Abnehmern zu kompensieren, beabsichtigt der Staat in den nächsten Jahren in Vorleistung zu gehen, um die Nutzung bezahlbar zu halten und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu fördern. Den künftigen Kernnetzbetreibern wird eine risikoangemessene Verzinsung und subsidiäre Risikoabsicherung des Bundes unter Anrechnung eines Selbstbehalts gewährt. Durch eine zeitliche „Entgeltverschiebung" tragen spätere Nutzer die Aufbaukosten des Netzes mit, denn sie profitieren ebenfalls von einem auskömmlich dimensionierten Netz und einem gelungenen Hochlauf – so der Plan.

Es liegen weiterhin herausfordernde Zeiten vor uns, aber es sind nicht zuletzt solche Lichtblicke, die uns positiv in die Zukunft schauen lassen. Wir werden uns wie gewohnt mit höchstem Engagement für die Interessen des Leitungsbaus starkmachen. Gleichzeitig stehen wir bereit, die Zukunft unseres Landes zu bauen und für kommende Generationen den Grundstein für eine klimaneutrale Energieversorgung zu legen. Jetzt aber wünschen das gesamte Kölner Team und auch ich Ihnen und Ihren Familien eine schöne Adventszeit, friedvolle Festtage und alles Gute für das Jahr 2024!

Glück auf!
Dr. Ralph Donath


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